Installation von X32 Edit und Wing Edit von Behringer auf dem Raspberry Pi 4 inkl. Lösung für X11 - Wayland - Problem unter Raspbian GNU/Linux Version 12 "Bookworm"
Test: FiiO KA5 mit USB Audioplayer PRO
Portabler DAC und Kopfhörerverstärker FiiO KA5 gemeinsam mit der Android App USB-Audioplayer PRO im Test
Zum Thema Upcycling – Wie rüste ich ein ausgedientes Smartphone zu einem vollwertigen HighRes Audio-Player um, habe ich mal den FiiO KA5 DAC im Zusammenhang mit der App USB Audioplayer PRO getestet.
Auf der Suche nach einem portablen Audio-Player habe ich mich neulich durch das World Wide Web gewühlt. Was sollte ein solches Gerät können und für welche Zwecke sollte es herhalten? Ein portabler Audio-Player sollte in erster Linie klein und robust sein sowie intuitiv zu bedienen sein und absturzsicher, ohne Dropouts seinen Dienst verrichten. Das Gerät sollte zudem alle gängigen Audioformate in perfekter Qualität wiedergeben können, von mp3 bis hin zu hochauflösenden (High-Resolution Audio) flac und wav Dateien. Zum Einsatz käme das Gerät sowohl unterwegs, im Auto und auf Reisen wie auch hin und wieder auf Veranstaltungen, beispielsweise als Zuspieler bei Live-Konzerten am FoH Mischpult.
Bisher haben mich tatsächlich immer noch meine beiden iPOD Classic mp3-Schleudern mit jeweils 160 GB Fassungsvermögen begleitet. Die Geräte sind tatsächlich zuverlässig, idiotensicher zu bedienen und absolut unkaputtbar. Eine Schande, dass die Apfel-Manufaktur die Herstellung eingestellt hat. Allerdings spielen die Kisten nur mp3-Dateien ab und mal ehrlich, 160 GB sind auch nicht die Welt. Viele brauchbare Alternativen sind mir allerdings bei meiner Suche nicht über den Weg gelaufen. Entweder wurden billige Chinakracher angeboten oder aber völlig überteuerte High-End-Geräte. Dazwischen schien es eher mau auszusehen.
Irgendwann bin ich dann allerdings, mehr oder weniger durch Zufall, auf den FiiO KA5 aufmerksam geworden, kein vollwertiger Audio-Player sondern lediglich ein portabler DAC und Kopfhörerverstärker für Smartphones und Computer. Ein DAC, also ein Digital-Analog-Konverter, der in Verbindung mit einer per USB angeschlossenen Hardware wie bspw. einem Smartphone oder einem Computer, digitale Musiksignale jeglicher Art in analoge umwandelt und entsprechend für den Betrieb an einem Kopfhörer aufbereitet und verstärkt … „hm, das könnte funktionieren“, dachte ich. Das ist zwar im ersten Moment nicht direkt das, was ich eigentlich suchte, aber die technischen Details lasen sich erstmal mehr als sehr gut. Direkt musste ich dann auch an mein gerade erst ausrangiertes Smartphone, Samsung Galaxy S20 Ultra denken, für das ich keine weitere Verwendung finden konnte. Die beiden könnten, so denn alles gut gehen sollte, eine perfekte Symbiose eingehen. Laut diverser Testberichte wurden dieser kleinen Wunderschachtel hervorragende Klangeigenschaften zugeschrieben. Darüber hinaus schien der USB Dongle auch noch vielseitig einsetzbar zu sein: Sowohl an Android und Apple – Smartphones, ja sogar an Windows und MAC PCs sollte die Mini-Soundkarte funktionieren. Na denn, nix wie her damit … lange Rede, kurzer Sinn, ich habe das Ding für 139.00 EUR bestellt, denn „Versuch macht kluch“.
Technische Daten: FiiO KA5
DAC-Chipsatz | 2x Cirrus Logic CS43198 |
USB-Eingang | USB-C |
Gerätemaße | 56,3 x 22 x 12 mm |
Gewicht | 19 g |
Display | OLED |
Steuerung | Per App & Multifunktionstasten |
Ausgänge | 3,5 mm, 4,4 mm, S/PDIF |
Ausgangsleistung 3,5 mm | L+R ≥ 122 mW + 122 mW (32 Ω einseitig / THD + N < 1%) |
Ausgangsleistung 4,4 mm | L+R ≥ 265 mW + 265 mW (32 Ω symmetrisch / THD + N < 1%) |
Rauschpegel | PO < 1,6 μV (A-bewertet); BAL < 1,8 μV (A-bewertet) |
Ausgangsimpedanz 1 | < 0,3Ω (32 Ω Last / einseitig) |
Ausgangsimpedanz 2 | < 0,35Ω (32 Ω Last / symmetrisch) |
THD+N 1 | < 0.00037 % (1 kHz / 32 Ω / einseitig) |
THD+N 2 | < 0.00037 % (1 kHz / -6dB @32 Ω / symmetrisch) |
Unterstützte Systeme | Android, iOS, Windows, Mac |
Auflösung | 32 Bit/768 kHz und native DSD64/128/256 |
Lieferumfang:
- FiiO KA5
- USB-A-auf-USB-C-Adapter
- USB-C-auf-Apple-Lightning-Kabel zur Verbindung mit iOS-Geräten
- USB-C-auf-USB-C zur Verbindung mit Android-Geräten
Zum Betrieb des FiiO KA5 auf einem Android Smartphone bot der Hersteller die kostenlose App FiiO Control an, über die die wichtigsten Parameter und Bedienelemente des FiiO KA5 voreingestellt werden konnten. So konnte man über diese Software u.a. Lautstärkemodus, Displayeigenschaften sowie diverse Tiefpassfilter einstellen.
Soweit zur Theorie. Während die Bestellung erst einmal eingetütet und versendet werden musste, um schlussendlich nach ein paar Tagen in meinem Postkasten landen zu können, blieb zunächst noch etwas Zeit, das nächste Thema anzugehen. Denn ein DAC allein am Smartphone macht noch keinen vollwertigen Audio-Player aus. Was jetzt noch fehlte, war eine entsprechende Android App, die neben mp3-Files auch die Formate flac und wav in höheren Auflösungen beherrscht. Durch entsprechende Google-Anfragen auf diverse Forumsbeiträge und Testberichte geleitet wurde ich u.a. auf die App USB Audio Player Pro aufmerksam, die dann auch kurzerhand auf meinem S20 Ultra landete, die 8.49 EUR für die Pro-Version investierte ich für diesen Test gerne. Da das Smartphone auch Micro-SD-Karten mit einer Kapazität von maximal 512 Gigabyte frisst, betankte ich zum Test eine solche mit Audiomaterial diverser Formate, legte sie in das Gerät ein und ließ die Android App die Dateien einlesen.
Anstandslos importierte die Applikation alles an Musikdateien, was ich ihr zum Fraß vorwarf. In der Zwischenzeit hatte auch der Kurierfahrer an der Tür geklingelt und mir das kleine Päckchen mit dem FiiO KA5 – DAC überreicht. Ausgepackt, angeschlossen und die Android APP neu gestartet, wurde das kleine Digitalkästchen auch gleich erkannt. Nun konnte die Hör-Session losgehen. Zwei Kopfhörer hatte ich für den ersten Test hier, einen AKG K240 MK II mit einer eher geringen Impedanz von 55 Ohm und einen Sennheiser DT 990 Pro mit einer satten Impedanz von 250 Ohm. Beide Kopfgestelle versorgte der FiiO KA5 mit ausreichend Dampf und der Klang war so, wie ich es von meinem stationären Studio-Equipment gewohnt war. Der Klang war absolut sauber, ohne Rauschen, Knacken oder sonstige störenden Nebengeräusche. Das Audiomaterial wurde neutral ohne künstliche Färbung wiedergegeben. Die App reagierte (auf dem Test-Smartphone) außerdem absolut flüssig ohne Hänger und unnötige Denkpausen. Der FiiO kam mit beiden Kopfhörermodellen gleichermaßen gut klar. Selbst an den beiden HIFI Wandlern NAD C510 sowie dem Musical Fidelity MX DAC machte der FiiO KA5 eine gute Figur. Dazu wurde die DAC-Schachtel von FiiO jeweils per Adapter und einem 75 Ohm Digital-Koaxialkabel an den HIFI-Geräten angeschlossen und in der FiiO Control – Software die SPDIF Out – Option eingeschaltet.
Nach dem Test mit eigenen Audio-Files von der Speicherkarte folgte dann ein weiterer Test. Denn die App USB Audio Player Pro konnte neben lokalen Audio-Dateien auch eine Verbindung zu den Streaming-Diensten von TIDAL und QOBUZ herstellen. Nachdem ich in den Einstellungen meinen QOBUZ-Account eingerichtet hatte, konnte ich ohne Einschränkungen auf das Angebot des Streaming-Dienstleisters zugreifen, inklusive meiner Favoriten- und Play-Listen. Großartig! Einzig Spotify vermisste ich ein wenig in der Auswahl.
Als ich mich noch eine Spur tiefer in das weitreichende Menüsystem der App eingrub, entdeckte ich noch weitere Schätze: Neben einem kostenlosen, grafischen Equalizer fand ich auch noch einen parametrischen Equalizer. Dieser sollte zwar weitere 2.39 EUR kosten aber, was er aber allemal wert war. Das nächste Highlight war Toneboosters Morphit Mobile, dessen Funktion und Nutzen ich zunächst einmal Googlen musste: Dieses Modul diente tatsächlich dazu, das verkettete System Android Smartphone – USB Audio Player PRO – FiiO KA5 passgenau per Software DSP an spezifische Parameter verschiedener Kopfhörerhersteller und -modelle anzupassen. Zwar wurden für dieses Add-On weitere 3.89 EUR aufgerufen aber nach einem kostenlosen Trial war mir schnell klar, das ist das Sahnehäubchen.
In Summe kam ich also auf 14.77 EUR für eine sehr gut durchdachte und performant laufende Software. Zusammen mit der DAC Hardware für 139.00 EUR belaufen sich die Kosten für einen portablen Allround-Player (wenn man bedenkt, dass Smartphone, Kopfhörer und Speicherkarte bereits vorhanden waren) auf insgesamt 153.77 EUR. Das schlägt preislich so ziemlich alles Vergleichbare, was ich auf meiner langen Reise durch das World Wide Web zwischendurch angeboten bekam.
Fazit: Der FiiO KA5 ist ein geiles Stück Hardware und der USB Audioplayer PRO ein gelungenes Stück Software! Schlussendlich konnte ich auf diese Weise mein altes Smartphone, Samsung Galaxy S20 Ultra mit dem FiiO KA5 und der Android App günstig zu einem vollwertigen, sehr gut klingenden, HIFI tauglichen Audio-Player aufrüsten. Der USB-Dongle lässt sich Dank Plug & Play sogar problemlos an anderen Smartphones sowie an Windows- und MAC- Computern betreiben. Weiterhin bietet der FiiO weitreichende Anschlussmöglichkeiten. So lässt sich das Gerät nicht nur an einem Kopfhörer betreiben, sondern speist auch Vorverstärker und Mischpulte und das sowohl analog als auch digital (per Coax-Adapter über S/PDIF). Die App USB-Audioplayer PRO und der FiiO KA5 ergänzen sich zudem perfekt.